Das Projekt Stolpersteine richtet sich gegen das Vergessen und an die Menschen, die während der Zeit des Nationalsozialismus vertrieben und vernichtet worden sind. Begonnen worden ist das vom deutschen Künstler Gunter Demnig initiierte Projekt im Jahr 1992. Bei Stolpersteinen handelt es sich um Betonsteine mit einer Kantenlänge von ca. 10 Zentimetern, an deren Oberseite sich individuell, mit den wichtigsten Daten der ermordeten Person beschriftete Messingtafeln befinden. Diese werden in den Boden – das Pflaster, den Belag – eingelassen, vor der letzten selbst gewählten Wohnadresse der Opfer. Mit den Steinen vor den Häusern wird die Erinnerung an die Menschen lebendig, die hier gewohnt haben.
Das Besondere am Projekt der „Stolpersteine“ ist, dass es sich dabei um ein individuelles Gedenken von dauerhaftem Charakter im öffentlichen Raum handelt. Mittlerweile sind bereits 70.000 Steine verlegt worden, sowohl in österreichischen Gemeinden und Städten, als auch in 23 anderen europäischen Ländern. Sie stehen für eine lebendige Erinnerungskultur, die den Zweck hat, Gegenwart und Zukunft zu gestalten. Wenn man die Formen des Rassismus, Antisemitismus, der Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit ansieht, ist diese Erinnerungskultur notwendiger denn je.
Diese Plattform verfolgt das Ziel, Unterstützungserklärungen für die Realisierung des Projekts „Stolpersteine“ in Linz zu sammeln. Ihre Unterstützung für dieses Projekt können Sie einfach durch Ihre Unterschrift kundtun.
Es ist auch möglich, sich unverbindlich für eine Patenschaft für einen Stolperstein vormerken zu lassen oder dem Personenkomitee beizutreten. Wir freuen uns auf Ihre Nachricht!
Update 01/2021: Mittlerweile ist es gelungen, die Stadt Linz dazu zu bewegen, ein dauerhaftes Gedenkprojekt im öffentlichen Raum umzusetzen. Das aus einem geladenen Wettbewerb hervorgegangene Projekt “Erinnern…” des Ottensheimer Künstlers Andreas Strauss sieht 1,5m hohe Messingstelen als Erinnerungszeichen vor, die vor ehemaligen Wohnadressen von NS-Opfern positioniert werden oder auch stellvertretend für einen gesamten Straßenzug auf einem freien Platz stehen können. In die Stelen werden die Wohnadressen der Opfer mit den jeweils zugeordneten Namen, Geburts- und Todesdaten sowie Daten zu Deportation und Flucht versehen. Neben den Namen sind mechanische Klingeln positioniert, die beim Drücken einen leisen Klingelton erzeugen. Die Erinnerungszeichen werden gemeinsam mit Lehrlingen im Ausbildungszentrum der voestalpine hergestellt. Die Umsetzung hätte bereits erfolgen sollen, hat sich durch die Corona-Pandemie jedoch verzögert. Die ersten Stelen sollen nun im Jahr 2021 aufgestellt werden, eine würdige Eröffnung soll stattfinden können. Auch wenn wir von diesem Projekt überzeugt sind, werden wir an Stolpersteinen in unserer Stadt festhalten und die Forderung gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgreifen.